die KOHIbris

Unsere Geschichte

Alles begann im Jahr 2003. Sonja Beil, die zuvor als Schauspielerin in Wien/Zürich/Heilbronn und Münster arbeitete, eröffnete den ersten Kinderclub des Badischen Staatstheaters. Kinder spielten auf hohem Niveau für Kinder und das war neu in Karlsruhe. Mit der Unterstützung des Staatstheaters hatten wir auch die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Bühnenbildner Georg Burger unsere Bühnenbilder zu entwickeln und schließlich in den Werkstätten des Theaters selbst zu bauen.
Mit unseren Stücken begeisterten wir auch Erwachsene und hatten bald unser „eigenes“ Publikum, das uns gerne besuchte. Anfänglich entwickelten wir eigene Stücke und gingen dann dazu über Texte wie „Ritter Rost“ (2008), „Räuber Hotzenplotz“ (2009), „Ronja Räubertochter“ (2010) und zuletzt „Das Gespenst von Canterville“ (2011) zu realisieren. Wir spielten in der meistens ausverkauften Studiobühne „die Insel“ des Badischen Staatstheaters.
Nach dem Wechsel der Intendanz 2011 und der damit verbundenen Gründung einer weiteren Sparte mit dem Namen „Junges Staatstheater“ formierten wir uns als freie Theatergruppe in alter Besetzung neu. Als Spielort fanden wir das KOHI, einen freien Kulturraum mitten im multikulturellen „Kiez“ unserer Stadt. Seitdem nennen wir uns die KOHIbris.
Beflügelt durch unseren Namen wollten wir eine Theatergruppe werden, die von Raum und Technik unabhängig ist. Wir überlegten, wie wir Jugendliche erreichen können, die selten oder nie ins Theater gehen und kamen auf die Idee, ein Stück zu suchen, das wir in Schulen aufführen können, um dadurch mit unserem Theater selbst zu unseren Zuschauern gehen zu können.

Nach dem Lesen verschiedenster Stücke entdeckten wir das Stück „tell Tell“ von Albert Frank.
Fast alle hatten den „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller in der Schule gelesen und waren damals nur wenig begeistert. Hier war es aber anders. Schon die erste Begegnung mit Albert Franks Text machte uns sehr viel Spaß und wir wussten gar nicht mehr, warum wir den Tell in der Schule als so anstrengend empfunden hatten. Gleichzeitig spiegelte die Bearbeitung von Frank unsere eigene Situation als Jugendensemble wider:

Weg mit dem ganzen Ballast, hin zum Wesentlichen, hin zum Dichter, hin zur Schauspielkunst, hin zum phantasievollen, mündigen Zuschauer! Hin! Hin! Hin!

Aus der Rolle des Andrés, tell Tell

Schüler spielen für Schüler Willhelm Tell

Unserem ursprünglichen Wunsch gemäß von Raum und Technik unabhängig zu sein, erlaubt uns die Inszenierung des Stücks nicht nur im KOHI
zu spielen. Ausstattung und Technik sind so gewählt, dass wir auf der Straße, aber vor allem auch in den Klassenzimmern der Schulen spielen können. Für die Schüler ist es ein ganz besonderes Erlebnis, wenn sie in ihrer gewohnten Lernumgebung auf einmal in die Theaterwelt abtauchen können. Neben monatlichen Aufführungen im KOHI konnten wir bereits für und an sehr vielen Karlsruher Schulen spielen: unter anderem St. Dominikus Gymnasium Karlsruhe, Heisenberg Gymnasium Karlsruhe, Gymnasium Karlsbad, Sophie-Scholl Realschule Karlsruhe, Goethe Gymnasium, Bismark Gymnasium, Helmholzgymnasium...
Am Ende jeder Schulaufführung finden Gespräche mit den Schülern statt. Dabei erklären wir – ähnlich wie in dieser Darstellung – unsere Herangehens- und Arbeitsweise und klären eventuell aufgeworfene oder noch offene Fragen zum Stück. Das Feedback, das wir hierbei erhalten, zeugt von großer Anerkennung unseres Publikums. Wir haben eine Doppelbesetzung. So sind wir flexibler in der zeitlichen Planung und haben die
Möglichkeit in unterschiedlichen Besetzungen aufzutreten.